Erste Massnahmen

Haben Sie den Verdacht, dass der Igel krank oder verletzt ist, nehmen Sie ihn mit Handschuhen oder einem Tuch behutsam auf und legen ihn in eine grosse Kartonschachtel oder Plastikkiste, die Sie vorher mit Zeitungspapier ausgelegt haben. Notieren Sie sich genauen Fundort, Fundzeit und Gewicht (Video) und setzen sich so rasch als möglich mit einer Igelpflegestation oder einem Tierarzt in Verbindung!

Kranke Igel, vor allem wenn sie in der kühleren Jahreszeit aufgefunden werden, sind oft unterkühlt. Dies ist der Fall, wenn sich der Bauch des Tieres deutlich kälter als Ihre Hand anfühlt. Es muss aufgewärmt werden. Legen Sie es auf eine mit lauwarmem Wasser gefüllte Wärmeflasche und geben ihm erstmal viel Ruhe.
Ein unterkühltes im Sommer gefundenes Tier befindet sich unter Umständen bereits im Zustand eines Kreislaufschockes. Die Prognose für einen solchen Igel ist ungünstig bis schlecht.

Sollten Sie das gefundene Tier einmal über Nacht bei sich behalten müssen, legen Sie es in eine möglichst grosse Kartonschachtel oder Plastikkiste (mind. 30 cm hoch), die Sie mit Zeitungspapier ausgelegt haben. Ein paar zerknüllte Zeitungen ermöglichen dem Igel, sich darunter zurückzuziehen. Stellen Sie zusätzlich je ein Schälchen mit Katzenfutter und frischem Wasser in die Kiste/Schachtel (keine Milch).
Ein 500g schwerer Jungigel frisst täglich rund 150g Nassfutter, ein 800-1000g schwerer (abgemagerter erwachsener) Igel rund 170-200g Nassfutter.
So können Sie bis zum nächsten Morgen auch den Appetit des Igels beurteilen.

Bitte behandeln Sie den Igel nicht selber gegen Flöhe und Zecken, resp. holen Sie sich erst den Rat einer Fachperson! Beim Igel sind gewisse Präparate, die bei Hund und Katze eingesetzt werden, nur bedingt verträglich und können, falsch angewendet, auch zum Tod des Tieres führen: Für Fachleute und Interessierte.

Zum Schutz vor Zecken lesen Sie bitte Häufige Fragen.

Tipps zu Unterbringung für eine Nacht

Für eine Nacht kann ein Igel in einer geeigneten Kiste untergebracht werden, die mindestens 30 cm hoch ist (für Igel, die kleiner als eine Faust sind,  kann die Kiste auch etwas niedrigen sein). Idealerweise wird die Kiste oben mit einem Brett bedeckt, um ein Rausklettern zu verhindern. Da immer die Gefahr besteht, dass der Igel doch aus der Kiste entkommt, ist die Unterbringung in einem Bastelraum, in einem Warmkeller mit Tageslicht oder in der geheizten Garage optimal.

Ist das nicht möglich, kann die Kiste mit dem Igel auch in der Badenwanne deponiert werden; sollte er die Kiste verlassen haben, wäre er immer noch in der Badenwanne eingesperrt.
Früher haben wir die Badenwanne (ohne zustätzliche Kiste) als Unterbringung empfohlen. Aus hygienschen Gründen sind wir davon abgekommen. Solte der Igel doch mal in der Badenwanne untergebracht worden sein, nachher wie folgt vorgehen:
1. ausspülen
2. putzen (mit herkömmlichen Putzmittel) und Putzlappen danach entsorgen
3. wieder spülen
4. Desinfektionsmittel (oder Brennsprit) einsprühen und einwirken lassen
5. spülen

Plastikisten oder Katzentransportkisten werden nach dem Aufenthalt des Igels darin gut gereinigt und desinfiziert. Benutzte Kartonschachteln werden nachher entsorgt.

Kartonkiste mindestens 30 cm hoch mit einer dicken Lage Zeitungen am Boden.

Kartonkiste mit Deckel hockgeklappt, um das Rausklettern zu verhindern. Kartonkisten werden nach dem Aufenthalt des Igels entsorgt.

Plastikkiste mit Zeitungen und Futter und Wasser. Nach dem Gebrauch reinigen und desinfizieren.

Transparente Plastikkiste: Oftmals ist da auch ein passender Deckel vorhanden, der so draufgesetzt wird, dass  noch ein Lüftungsschlitz offen bleibt. Nach dem Gebrauch reinigen und desinfizieren.

Plastikkiste mit einem Deckel und Lüftungschlitz. Nach dem Gebrauch reinigen und desinfizieren.

Eine Katzentransportkiste ist zwar ein sehr kleiner Aufenthaltsort. Nur für eine Nacht geht das aber zur Not. Diese Kiste besser nicht in der Wohnung plazieren wegen eventuell vorhandener Flöhe. Nach dem Gebrauch reinigen und desinfizieren.